Kategorie-Archiv: Sieger

Publikumsliebling beim Anglizismus des Jahres 2017

Obwohl die Jury ihre Entscheidung immer vor Beginn der Publikumsabstimmung trifft, sind sich Jury und Publikum fast immer einig – nur 2013 wählte das Publikum Whistleblower, während die Jury sich für –gate entschied, und 2014 sah das Publikum Selfie vorn, während die Jury Blackfacing auf Platz 1 setzte.

In diesem Jahr herrscht Einmütigkeit: bei der Abstimmung, bei der sich lange kein klarer Sieger abzeichnete, landete am Ende Influencer mit 20.8 Prozent klar vor dem zweitplatzierten Hatespeech.Ergebnisse Publikumsliebling 2017 beim Anglizismus des Jahres

Danach ist das das Feld aber sehr eng. Nur eine Handvoll Stimmen trennen Hatespeech von Binge Watching und nice. Das von der Jury an zweiter Stelle gesetzte Blockchain kam in der Publikumsgunst schlechter weg und landete in mit deutlichem Abstand im Mittelfeld.

Die interne Abstimmung der Jury lieferte übrigens ein ähnlich enges Feld – auf den Sieger Influencer folgten Blockchain, nice und Binge Watching in kleinsten Abständen aufeinander. Das Mittelfeld wurde dann durch das vom Publikum auf den zweiten Platz gewählten Hatespeech angeführt.

Publikumsliebling 2015: Refugees Welcome

Die Jury und das Publikum waren nicht immer einer Meinung, aber in diesem Jahr hatten sie mit dem Slogan Refugees Welcome einen klaren gemeinsamen Favoriten.

[Lesen Sie hier die Pressemitteilung mit der detaillierten Begründung der Jury.]

Publikumsliebling 2015 - Anglizismus des Jahres

Auch beim zweiten und dritten Platz waren sich Publikum und Jury über die Wörter einig, wenn auch nicht über die Reihenfolge. Während die Jury dem öffentlichen Sprachgebrauch ein stärkeres Gewicht einräumte und die Nachsilbe -(e)xit zur Bezeichnung von Austritten diverser Länder aus der Eurozone (Grexit, BrexitFrexitHuxit) auf den zweiten Platz wählte, war für das Publikum das Verb spollern, das, vor allem auf sozialen Netzwerken das Verraten wichtiger Plotentwicklungen von Filmen und Fernsehserien bezeichnet, ein klarer Favorit im Kampf um den Sieg.

Anglizismus des Jahres 2015: Refugees Welcome

BERLIN (26.1.2016). Anglizismus des Jahres 2015 ist Refugees Welcome. Das gab die unabhängige Jury heute in Berlin bekannt. Der ursprünglich in flüchtlingsaktivistischen Kreisen entstandene Slogan breitete sich seit 2013 im Zusammenhang mit sich intensivierenden medialen Debatten um Flucht und Flüchtlinge zunehmend im öffentlichen Sprachgebrauch aus. Er erlebte 2015 seinen endgültigen Durchbruch, als er sich aus seinem ursprünglichen aktivistischen Zusammenhang löste und auf breiter gesellschaftlicher Ebene zu einem sprachlichen Ausdruck gelebter Willkommenskultur wurde.

Die Jury begründete ihre Wahl damit, dass der Slogan Refugees Welcome eine zentrale Rolle in der das Jahr 2015 bestimmenden gesellschaftlichen Diskussion um das deutsche Selbstverständnis im Umgang mit Flüchtlingen gespielt habe. Sprachwissenschaftlich interessant sei er darüber hinaus deshalb, weil mit ihm nicht nur ein einzelnes Wort, sondern gleich eine ganze Aussage entlehnt worden sei. Während Firmen häufig mit englischsprachigen Slogans werben, um eine globale Rolle des eigenen Unternehmens zu signalisieren, sei es sehr selten, dass die Sprachgemeinschaft von sich aus einen solchen Slogan entdecke und übernehme. Mit einem englischsprachigen Slogan habe man hier spontan die Sprachbarriere zu den Flüchtlingen überwunden und gleichzeitig ein weltoffenes Selbstverständnis signalisiert.

Mit der Wahl von Refugees Welcome zum Anglizismus 2015 würdigte die unabhängige Jury um den Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch von der Freien Universität Berlin zum sechsten Mal den positiven Beitrag des Englischen zur Entwicklung des deutschen Wortschatzes. Bisherige Anglizismen des Jahres waren leaken (2010), Shitstorm (2011), Crowdfunding (2012), –gate (2013) und Blackfacing (2014).

Weitere Informationen:
Die Pressemeldung in voller Länge sowie weitere Informationen finden Sie hier.

Kontakt
Sie erreichen den Vorsitzenden der Jury, Prof. Dr. Anatol Stefanowitsch, telefonisch unter +49 (0) 176 6594 7511 oder per E-Mail unter <info@anglizismusdesjahres.de>.

Wörterwolke Anglizismus 2015

Anglizismus des Jahres 2011: Shitstorm

Die Entscheidung ist gefallen: Der Anglizismus des Jahres 2011 ist Shitstorm, als Bezeichnung für eine unvorhergesehene, anhaltende, über soziale Netzwerke und Blogs transportierte Welle der Entrüstung über das Verhalten öffentlicher Personen oder Institutionen, die sich schnell verselbstständigt und vom sachlichen Kern entfernt und häufig auch in die traditionellen Medien hinüber schwappt.

Auf den zweiten Platz setzte die Jury das Wort Stresstest, das im Dezember schon zum „Wort des Jahres“ gewählt wurde und auf den dritten Platz das Verb circeln („jemanden im sozialen Netzwerk Google+ zu einer Kontaktliste hinzufügen“).

In der parallel durchgeführten Publikumsabstimmung setzte sich ebenfalls das Wort Shitstorm durch, dicht gefolgt von Occupy und Cloud.

Alle Hintergründe finden Sie hier.